
Window-Alphabets
2014 bin ich mit meinem Büro in einen ehemaligen Laden am Venusberg gezogen. Der Raum ist ein Guckkasten – drei Seiten Wand und eine Seite komplett aus Glas. Ich wusste sofort: Mit dem Schaufenster muss ich was machen.
Am Anfang habe ich alle zwei Wochen eine Zeile aus einem Songtext ins Fenster geschrieben. Das Projekt hieß »Schaufensterkaraoke« und hatte viele Fans.
Aber nach drei Jahren musste mal etwas Neues her. In dem Sommer war ich in Berlin gewesen und hatte mit meinem Kollegen Otto Baum eins einer »Wallphabets« gemalt. Zurück in Hamburg wollte ich auch eine Wand, doch dann fiel mir auf, dass ich ja eine andere große freie Fläche habe: mein Schaufenster. So entstanden die Schaufenster-Alphabete.
Alle paar Monate gestalte ich das Schaufenster neu, so habe ich seit dem ersten Window Alphabet im Oktober 2018 12 Schaufenster-Alphabete gemalt.
Making-of Schaufenster-Alphabete

Wie ich mein Schaufenster mit Lettering bemale
Alle paar Monate male ich ein Alphabet auf mein Büroschaufenster. Hier beantworte alle Fragen, die mir zu den »Window Alphabets« immer wieder gestellt werden.
Projekt
Schaufenster-Alphabete
Serie von handgemalten Alphabeten auf dem Schaufenster meines Büros am Venusberg in Hamburg
Format
324 x 200 cm
Jahr
2017 bis 2022
Alle Schaufenster-Alphabete im Überblick

Ligature-Alphabet, 10. 2018

Frakturphabet, 06. 2019

Weirdphabet, 12. 2019

Monoline Condensed, 03. 2020

Dripphabet, 05. 2020

Horizontalphabet, 08. 2020

Snowballphabet, 12. 2020

Patternphabet, 07. 2021

Wobblephabet, 04. 2022

Scratchphabet, 12.2022

Halphabet, 01. 2023

Flipphabet, 10. 2023
Die Schaufenster-Alphabete in groß
Ligature-Alphabet
Oktober 2018
Das »Ligaturen-Alphabet« war das erste Schaufenster-Alphabet. Die Idee, die Buchstaben zu Ligaturen verschmelzen war inspiriert von der Arbeit des dänischen Schildermalers Jakob Engberg den ich kurz vorher beim Letterheads-Treffen in London kennengelernt hatte.

Frakturphabet
Juni 2019
Gebrochene Schriften sind ohnehin eng, hier habe ich die Buchstaben einfach extrem in die Länge gezogen.
Weirdphabet
Dezember 2019
Auf die Idee für das »Weirdphabet« bin ich gekommen, weil mir jemand erzählt hat, dass ihr Kind das »E« mit einer stets wechselnden Anzahl von Querbalken schreibt. Daraufhin habe ich mich gefragt, wan ein »E« aufhört, ein »E« zu sein – bei fünf Querbalken? Oder bei acht?
Monoline Condensed
März 2020
Dieses Window-Alphabet hat keinen griffigen Namen, ich beschreibe es als monolinear, ultra condensed, slanted. Die Form ist ein Ergebnis des Fensterformats, ich wollte alle Buchstaben nebeneinder auf die Scheibe quetschen.
Dripphabet
Mai 2020
Beim »Dripphabet« ging es mir mehr um den Prozess als um das Ergebnis. Ich habe es mit einem selbstgemachten Schwammwerkzeug und viel, viel verdünnter Farbe geschrieben.
Horizontalphabet
August 2020
Nach den extem schmalen langen Formen der beiden vorigen Alpahbete, wollte ich mal etwas Querformatiges machen. Es ist eigentlich ganz einfach, Sie müssen nur den Kopf schräg legen, dann sehen Sie das Alphabet.
Snowballphabet
Dezember 2020
In meinem Skizzenbuch hieß dieses Alphabet noch »Constellationphabet«, weil es von einem Poster aus dem »Space Age« der 1950er Jahre inspiriert war und mich an Sternenbilder erinnerte. Aber als ich es mitten im Winter in weiß auf die Scheibe gemalt hatte, lag der Name »Snowballphabet« viel näher.
Patternphabet
Juli 2021
Das »Patternphabet« hieß erst »Stackphabet«, weil ich die Buchstaben vertikal gestapelt habe. Weil durch die Wiederholung der Formen aber so schöne kettenartige Muster entstanden sind, habe ich es umbenannt in »Patternphabet«. Das klingt auch viel besser!
Wobblephabet
April 2022
Normalerweise entwickele ich meine Ideen für die Alphabete auf Papier in meinem Skizzenbuch, aber dieses habe ich direkt in Illustrator auf dem iPad gezeichnet und ohne die Software wäre ich vielleicht nicht auf diese Form gekommen. Ich habe mich gefragt: »Wie würde es aussehen, wenn eine Seite der Buchstaben weich und elastisch wäre?«
Scratchphabet
Dezember 2022
Für diesen Alphabet-Adventskalender habe ich die ganze Scheibe weiß gestrichen. Dann habe ich jeden Tag einen Buchstaben aus der weißen Fläche gekratzt – freihand und ohne Vorlage mit einer Rasierklinge, so als würde ich Eis kratzen. Weil die Klinge über die Farbe gestottert ist, sehen manche Striche auch aus wie Eis.
Halfphabet
Januar 2023
Für dieses Alphabet habe ich die Buchstaben in der Mitte geteilt und die untere Hälfte einen Buchstaben nach links versetzt. Das A ist oben ein A und unten ein B, das B ist oben ein B und unten ein C.
Ich hatte Anfang des Jahres einen Fototermin für das Magazin »Der Hamburger«, deswegen habe ich im Januar gemalt. Spaß macht es nicht, bei drei Grad über Null.
Flipphabet
Oktober 2023
Auf den ersten Blick ähnelt dieses Alphabet dem vorigen. Doch die Buchstaben sind ähnlich schmal, doch das Prinzip ist offensichtlicher als beim Halphabet: Die Buchstaben sind entlang einer horizontalen Achse gespiegelt.